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Angebot des Monats Juli 2022

 

Die Erfindung des Balkans

Maria Todorova

 

Die Erfindung des Balkans

 

"Der Balkan" ist nicht erst seit den blutigen Kriegen im zerfallenden Jugoslawien der 90er Jahre ein Synonym für Friedlosigkeit, Hinterhalt und Tücke. Und nicht erst seit den in diesen Kriegen begangenen Gräueltaten schwingt in dem Wort Balkan etwas von jener Barbarei mit, vor der sich der Rest Europas fürchtet und schützen zu müssen meint. Dabei ist der Balkan samt der mit ihm verbundenen Konnotationen -- denen der bulgarische Schriftsteller Aleko Konstantinow schon Ende des 19. Jahrhunderts in der Figur des Despoten Bai Ganjo Balkanski ein Denkmal gesetzt hat -- recht eigentlich eine Erfindung des Westens. Dies zumindest ist die These, die, wie bereits der Titel verrät, dem vorliegenden Buch zu Grunde liegt.

 

Was die geografische Erfindung anbelangt, so wird man dieser Ansicht ohne Umschweife zustimmen können. Das Balkangebirge ist tatsächlich für die Region nicht so bestimmend, als dass es sich als Bezeichnung für die ganze Region aufdrängen würde. Hier darf man mit Maria Todorova vermuten, dass die im Südosten Europas gelegene Balkanhalbinsel in Analogie zur iberischen Halbinsel im Südwesten und der Apenninen-Halbinsel in der südlichen Mitte gleichsam aus Gründen der Symmetrie erfunden wurde. Doch auch der Auffassung, der Balkan diene dem westlichen -- dem "zivilisierten" -- Europa als dunkler kultureller Gegenentwurf und damit vor allem als Identitätsversicherung, wird man nicht nur wegen der immensen Zahl von Belegen, die die Autorin vor uns ausbreitet, im Kern zustimmen können. Diskutieren müssen wird man freilich, ob der Westen wegen seiner Wahrnehmung des Balkans für dessen Selbstwahrnehmung und für dessen Drama verantwortlich gemacht werden kann.

 

Welchen Standpunkt man selbst in dieser Diskussion auch beziehen und wie immer man zu den Thesen Todorovas stehen mag -- unbedingt lesenswert ist dieses ungemein gelehrte, inspirierte und inspirierende Buch allemal. 

Andreas Vierecke

 

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